Montag, 8. Oktober 2012

Leseprobe 3

 
… Mein Sinn stand plötzlich nur noch nach einem wohltuenden Entspannungsbad.
Ich brachte deshalb Sascha zu Bett, füllte die Eckbadewanne und ließ mich genüsslich in das schaumbedeckte Wasser gleiten. Nach diesem verrückten Tag war es die pure Erholung, die Wärme des Wassers zu spüren, den Rosenduft des Badeschaums einzuatmen und mich von Mozartmusik berieseln zu lassen. Das wohlige Gefühl, das sich in mir ausgebreitet hatte, wurde jäh durch das penetrante Klingeln des Telefons zunichtegemacht. Ich sah innerlich fluchend den Hörer an, der auf dem Sims neben der Badewanne lag, und war unschlüssig, ob ich abheben sollte. Das Display zeigte keine Nummer an. Wenn es nun aber meine Eltern oder Schwiegereltern waren? Ich machte die Musik aus und hob ab. Keine Antwort. Schon wieder! Ich rief das berühmte A-Wort in den Hörer und legte auf. In Sekundenschnelle war meine Stimmung wie auf einer Achterbahn nach unten gerauscht. Ich setzte mich auf und begann lustlos meine Haare zu waschen.
Plötzlich vernahm ich ganz entfernt ein Geräusch und hielt angespannt inne. Obwohl ich nichts hören konnte, beschlich mich ein beklemmendes Gefühl, das nicht weichen wollte. Alex konnte es nicht sein, denn er hatte mir per SMS mitgeteilt, er würde später nach Hause kommen. Und Sascha hatte bereits tief und fest geschlafen, als ich ins Bad ging.
War die Kellertür zugesperrt? Hatte ich die Terrassentür geschlossen? Jetzt mach dich nicht verrückt, tadelte ich mich selbst. Als ich meinen Körper einseifte, hörte ich wieder einen undefinierbaren Laut. Ängstlich drehte ich mich um und sah zur Tür. Sie war verriegelt, doch dieses Schloss konnte man von außen öffnen, wie Alex mir schon des Öfteren eindrucksvoll demonstriert hatte. Von Angst getrieben fuhr ich hastig fort mich einzuseifen. Dabei sah ich mich immer wieder zur Tür um. Als ich mit der Brause meine Haare abspülte, legten sich plötzlich zwei Hände auf meine Schultern und drückten mich nach unten. Ich erschrak fast zu Tode, riss den Mund auf, um zu schreien, doch im nächsten Moment war ich schon unter Wasser…

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